

Kleine Geschichte des Osterfestes
Wann ist Ostern?Das Datum des Osterfestes hängt mit dem jüdischen Zeit- und Festtagskalender zusammen. Dort begannen die Monate jeweils mit dem Tag des Neumondes. Der erste Monat nach Frühlingsanfang hieß Nisan. Am 14. Nisan, dem Vollmondtag dieses Monats, feierten die Juden ihr Osterfest — Passah oder Pascha — zur Erinnerung an die Errettung aus Ägypten. Bis ins 2. Jahrhundert hinein war der 14. Nisan, ganz gleich auf welchen Wochentag er fiel, dann auch das Datum für das christliche Osterfest. Ein Teil der Christenheit (in Kleinasien) behielt diesen Termin bei, während sich Rom und damit der größere Teil der Kirche für den auf den 14. Nisan folgenden Sonntag entschied. Das 1. Konzil von Nizäa (325) beschloss die endgültige Regelung: Ostern wird alljährlich am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Damit ist eine Schwankungsbreite von fünf Wochen (22. März-25. April) gegeben.
Das Osterfest ist eines unserer ältesten Feste.
Schon im 4. Jahrhundert wurde Ostern als christliches Fest, als »Fest der Feste«, hochgeschätzt und ausgiebig gefeiert. Es gab nicht mehr nur eine Gesamtfeier von Tod und Auferstehung, sondern die drei österlichen Tage von Gründonnerstagabend bis Ostersonntag mit der Feier des gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Herrn.
Woher stammt das Wort "Ostern"?
Heute nimmt man an, dass hinter »Ostern« das althochdeutsche Wort eostarun — Morgenröte (vgl. unser Wort »Osten«) steht, und zwar als Übersetzung der lateinischen Bezeichnung albae für die Osterwoche. So wurde die Osterwoche nämlich wegen der weißen Gewänder der Neugetauften genannt. Neben »weiß« konnte alba (Plural: albae) aber auch für »Morgenlicht, Morgenröte« gebraucht werden.
Allen Erklärungsversuchen liegt die Symolvorstellung zugrunde, dass Christus die im Osten aufgehenden Sonne ist.
Nach altem Glauben hüpft die Sonne aus Freude über den Auferstandenen am Ostermorgen mehrmals empor.
Aus: Durch das Jahr – durch das Leben. Das christliche Hausbuch für die Familien, Kösel Verlag 2006.

Das Heft ist erhältlich in den Familienreferaten der Diözesen Innsbruck und Bozen Brixen, oder kann auf dieser Website über ein Formular bestellt werden.